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Qualitätsindikator:

Spital-Dekubitus

Häufigkeit von im Spital erworbenem Dekubitus (Wundliegegeschwür)

Im November 2022 haben die Schweizer Spitäler nach einer dreijährigen Pause erneut ihre Dekubitushäufigkeit erfasst. Insgesamt haben 182 akutsomatische Spitäler und Kliniken an dieser Qualitätsuntersuchung teilgenommen und 133 haben aussagekräftige Zahlen geliefert (15 oder mehr erfasste PatientInnen). Untersucht wurden in der ganzen Schweiz gesamthaft 12'460 PatientInnen.

Das Kantonsspital St. Gallen zeigt erfreulich gute Ergebnisse mit einer signifikant tieferen Dekubitus-Rate. Dies ist umso beeindruckender, als das KSG hier bereits im Jahr 2019 signifikant besser war.

Die Unterschiede zwischen den Dekubitus-Raten bei den Spitälern im 'Mittelfeld' sind oft klein und sollten nicht überinterpretiert werden.

Mit signifikant erhöhten (risikobereinigten) Dekubitusraten enttäuschen jedoch das Hôpital du Valais - Centre hospitalier du centre du Valais, das Spital Brig, die sonst in mancher Hinsicht hoch gelobte Schulthess Klinik in Zürich, das Salem-Spital (Hirslanden Bern), das Adullam Spital in Basel, das Réseau Hospitalier Neuchâtelois RHNe (site de Pourtalès) und die Hôpitaux Universitaires de Genève HUG. Bei den drei letztgenannten Spitälern bestand das gleiche Problem der signifikant erhöhten Dekubitus-Raten schon bei der letzten Messung vor drei Jahren.

Spital-Rangliste für «Spital-Dekubitus»

Steckbrief zur Kennzahl Spital-Dekubitus

Zum Indikator «Spital-Dekubitus»

Der ANQ lässt seit 2011 die Häufigkeit von im Spital erworbenem Dekubitus in den meisten akutsomatischen Spitälern und einigen Rehakliniken der Schweiz messen. Ein Dekubitus (auch Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür genannt) ist eine Schädigung der Haut und in schlimmeren Fällen auch des darunterliegenden Gewebes durch langanhaltenden Druck. Betroffen sind vor allem bettlägrige und an den Rollstuhl gebundene Menschen. Besonders gefährdete Stellen sind die Hüften, das Steissbein und die Fersen. Eine Dekubitus-Wunde ist oft langwierig und macht die Patientin / den Patienten anfällig für weitere Krankheitserreger, was im ungünstigsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen kann.

Das Entstehen eines Dekubitus kann in vielen Fällen vermieden werden. Dekubitalgeschwüre sind meist auf Mängel bei der Pflege zurückzuführen. Wichtig sind korrekte Polsterung, häufiges Umlagern, Mobilisieren, gute Hautpflege, Vermeiden von Druckstellen usw. Die Rate der im Spital erworbenen Dekubitalgeschwüre ist deshalb ein gutes Mass für die Pflegequalität.

Stärken:

Die Spitäler erfassen die Dekubitus-Rate seit mehreren Jahren und die Methodik ist deshalb etabliert. Die Patientenzahlen pro Spital sind in der Regel ausreichend, sodass die Resultate aussagekräftig sind.

Grenzen:

Das Risiko für Dekubitus ist stark von anderen Erkrankungen abhängig (z.B. Diabetes, Lähmungen, Durchblutungsstörungen). Das Bereinigen der Resultate von solchen Störgrössen ist anspruchsvoll und könnte möglicherweise mit Fehlern behaftet sein. Die Zuverlässigkeit der Resultate ist zudem abhängig von einer gewissenhaften Erfassung der Symptome durch das Personal des Spitals.

Die auf dieser Seite dargestellten Daten haben wir am 04.01.2024 letztmals aktualisiert.