Im April 2023 haben alle PatientInnen, die aus Schweizer Spitälern ausgetreten sind, einen Fragebogen zur Bewertung ihrer Erfahrungen im Spital erhalten. Insgesamt haben 32'378 Personen an der Umfrage teilgenommen, und wir haben aussagekräftige Daten von 153 Spitälern. Wir nutzen die erste Frage des Fragebogens für unseren Vergleich: 'Wie bewerten Sie die Qualität der Behandlung durch Ärzte und Pflegepersonal?'. Die Bewertungen reichten von 1 bis 5 (schlecht, weniger gut, gut, sehr gut, ausgezeichnet - wobei höhere Noten besser sind). Viele PatientInnen äusserten sich sehr zufrieden, was sich in einer guten Durchschnittsnote von 4,21 widerspiegelt.
Die chirurgische Spezialklinik Clinique de la Plaine in Genf erhielt schweizweit die beste Bewertung. In der Deutschschweiz erzielte die Klinik Pyramide am See in Zürich die besten Noten. Beachten Sie jedoch, dass beide Kliniken vergleichsweise niedrige Fallzahlen haben und nur privatversicherte PatientInnen behandeln. Bei grösseren Kliniken (> 300 Fragebögen), die auch für allgemein versicherte PatientInnen zugänglich sind, zeichnen sich die Schulthess Klinik in Zürich, die Klinik Hirslanden in Zürich, die Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern, das Lindenhofspital in Bern und die Hirslanden Klinik Aarau durch signifikant überdurchschnittliche Bewertungen aus.
Im Kanton Genf bewerten die PatientInnen besonders viele Spitäler positiv. In der Romandie gibt es insgesamt weniger Unzufriedenheit, wobei nur ein Spital eine signifikant unterdurchschnittliche Bewertung erhielt. In den Kantonen Aargau und Tessin wurden jedoch jeweils 4 Spitäler von Patientinnen und Patienten signifikant schlechter bewertet.
Es fällt weiterhin auf, dass PatientInnen mit Privatspitälern im Allgemeinen zufriedener sind (siehe Spezialauswertung: 'PatientInnen zufriedener mit Privatspitälern'). Mehrere grössere Kantonsspitäler und Universitätsspitäler hingegen erhielten signifikant schlechtere Bewertungen. Dazu gehören das Kantonsspital Aarau, das Kantonsspital Baden, das Spital Thun, das Kantonsspital Frauenfeld, das Bürgerspital Solothurn sowie die Universitätsspitäler in Basel und Zürich. Das Felix Platter Spital, Standort Universitätsspital Basel schnitt besonders schlecht ab.
Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) passt die Zufriedenheitsdaten der Spitäler anhand ihrer Risiken an, um den Einfluss potenzieller Störgrössen zu eliminieren. Dabei werden Faktoren wie Alter, Geschlecht, Versicherungsstatus, Gesundheitszustand und Aufenthaltsort bei Spitalaustritt berücksichtigt, um eine vergleichbare Bewertung zwischen Spitälern mit unterschiedlichen Patientengruppen zu ermöglichen.
Die Patientenzufriedenheit ist ein wichtiges Mass zur Spitalqualität. Unserer Erfahrung zeigt, dass PatientInnen dann zufrieden sind, wenn das medizinische Ergebnis den Umständen entsprechend gut ist, auf die Wünsche und Fragen der PatientInnen eingegangen wird und das Personal freundlich und kompetent ist. Dinge wie gutes Essen und schöne Räume usw. spielen nicht die Hauptrolle.
Der ANQ führt schweizweit standardisierte Messungen zur Patientenzufriedenheit durch. Den PatientInnen werden im Anschluss an einen Spitalaufenthalt jeweils sechs Fragen gestellt (multiple choice). Wir verwenden die Antworten zur allgemeinste Frage nach der Qualität der Spital-Behandlung. In der Kindermedizin (Pädiatrie) wird mit ähnlichen Fragen die Zufriedenheit der Eltern erfasst. Die Auswertungen des ANQ beinhalten eine Risikoadjustierung .