PatientInnen und deren Angehörige haben ein Recht auf Informationen über die Qualität medizinischer Leistungen. Der Verein Spitalvergleich Schweiz engagiert sich dafür, relevante Daten korrekt und allgemein verständlich darzustellen. Unsere Vergleiche helfen Betroffenen, Spitäler und Kliniken mit bester Qualität auswählen zu können. Um der Gefahr von falschen Schlüssen zu begegnen, behandeln wir alle Qualitätsdaten mit grösstmöglicher Sorgfalt.
PatientInnen interessieren sich aus ihrer persönlichen Betroffenheit heraus legitimerweise für Qualitätsvergleiche. Es geht ihnen dabei darum, dasjenige medizinische Angebot zu finden, welches ihnen in ihrer Situation die beste Hilfe verspricht. Das schweizerische Krankenversicherungsgesetz nimmt dieses Anliegen auf, indem es einerseits grundsätzlich eine freie Spitalwahl vorsieht und andererseits und die Spitäler verpflichtet, die medizinische Behandlungsqualität zu messen und die entsprechenden Daten zur Verfügung zu stellen (KVG Art. 22a). Im Krankenversicherungsgesetz ist zudem geregelt, dass diese Qualitätsdaten veröffentlicht werden.
Qualitätsvergleiche im Spitalbereich haben für die PatientInnen und für die Spitäler eine grosse Bedeutung und müssen deshalb mit der notwendigen Sorgfalt erstellt und verarbeitet werden. Wir tun aus diesem Grund viel dafür, die Gefahr von Fehlschlüssen auszuräumen. Dabei orientieren wir uns an den Empfehlungen der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) über die «Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Daten über die medizinische Behandlungsqualität».
Wir folgen dem Grundsatz, dass wir PatientInnen respektive BesucherInnen unseres Portals relevante, korrekte und verständliche Qualitätsinformationen und –vergleiche vermitteln.
Relevant sind für uns Indikatoren, die ein tatsächliches Abbild bedeutsamer medizinischer Behandlungsqualität sind. Deshalb verwenden wir bevorzugt Daten zur Ergebnisqualität, da diese messen, was für den Patienten höchste Priorität hat: Heilung oder zumindest grösstmögliche Besserung. Für den Patienten ist letztlich das Resultat ausschlaggebend und weniger die Art und Weise, wie dieses Resultat erreicht wird. Dennoch stellen wir ergänzend vereinzelt auch Daten zur Struktur- und Prozessqualität dar, weisen jedoch auf deren begrenzte Aussagekraft hin.
Korrektheit stellen wir sicher, indem wir ausschliesslich Daten aus anerkannten und offiziellen Quellen verwenden, welche methodisch sauber und gemäss anerkannten wissenschaftlichen Kriterien erhoben wurden. Wir stellen wesentliche Faktoren wie Stichprobengrösse, Rücklaufquote, Instrumente, Messzeitpunkt, Erfassungsmethodik, Risikoadjustierung usw. selber dar oder verweisen auf Hintergrundinformationen aus den Originalpublikationen.
Der Verständlichkeit der Daten widmen wir grosses Augenmerk. Medizinische Sachverhalte sind oftmals kompliziert. Wir fassen die Zusammenhänge in möglichst einfachen Worten zusammen. Sofern Hintergrundwissen notwendig ist, vermitteln wir dieses selber oder verweisen auf allgemeinverständliche Quellen.
Damit Interessierte und Betroffene relevante Qualitätskennzahlen optimal nutzen können, bringt unser Spitalvergleich die entsprechenden Daten auf eine einheitliche Skala. Damit werden die Zahlen leichter verständlich und können miteinander verglichen und kombiniert werden. Mathematisch geschieht dies mit einer Normaltransformation . Die auf der gesamten Webseite generell verwendete Skala erstreckt sich von 0 bis 5 (Sterne) . Höhere Werte sind besser. Der Durchschnitt liegt bei 2.5.
Einige Beispiele: Ein Spital mit drei Sternen (resp. den Wert 3.0) ist hinsichtlich der betreffenden Kennzahl besser als der Schweizer Durchschnitt (präzise: besser als 60% aller erfassten Schweizer Spitäler). Ein Spital mit vier Sternen (resp. den Wert 4.0) ist deutlich besser als der Schnitt (genau: besser als 80% aller erfassten Spitäler). Die Sterne / Werte beziehen sich immer auf die gewählte Kenngrösse. Hat der Nutzer mehrere Kenngrössen gewählt so beziehen sich die Sterne / Werte auf die Kombination der gewählten Kennzahlen.
Bitte beachten Sie, dass kleine Unterschiede zwischen Kenngrössen möglicherweise nicht bedeutsam sind, sondern auf Messungenauigkeiten zurückgehen können .
Unser Spitalvergleich bietet die Möglichkeit, Kennzahlen zu kombinieren und dabei unterschiedlich zu gewichten. Das System verrechnet die einzelnen Werte in diesem Fall entsprechend miteinander. Eine Auswahl als «wichtig» bewirkt, dass die entsprechende Kennzahl einfach in die Gesamt-Bewertung einbezogen wird, bei einer Auswahl als «sehr wichtig» doppelt. Die Auswahl «unwichtig» führt dazu, dass der entsprechende Indikator gar nicht mitgerechnet wird.
Wir achten sorgfältig auf eine korrekte Statistik. Besonders wichtig ist eine ausreichend grosse Anzahl erfasster PatientInnen, denn nur so kann der Einfluss des Zufalls ausgeschlossen werden . Insbesondere bei den Mortalitätszahlen und Infektionsraten führt dies dazu, dass mittlere und kleinere Spitäler (insbesondere bei Eingriffen mit niedrigem Risiko) keine ausreichende Anzahl erfasster PatientInnen erreichen und deshalb wegfallen. Je nach Ihrer Indikatoren-Auswahl zeigen unsere Vergleiche darum nur wenige Spitäler / Kliniken an.
Die Links zu den ausführlichen Original-Dokumentationen zu den verwendeten Kennzahlen führen wir auf unseren Indikator-Detailseiten auf (zur Übersicht derselben). Bitte beachten Sie auch unsere Darstellung der Stärken und Grenzen der Qualitätsindikatoren.
Die Patientenzufriedenheit wird jährlich im Auftrag des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) erhoben. Der ANQ nimmt auch eine Risikoadjustierung vor. Damit unsere Vergleiche statistisch gesichert sind, schliessen wir nur Spitäler und Kliniken mit mehr als 20 Patient-Rückmeldungen ein.
Der Verein Swissnoso erfasst Infektionen im Auftrag des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ). Gezählt werden dabei Infektionen, die innerhalb eines Monats im Zusammenhang mit einer Operation (oder ein Jahr nach Implantation von Fremdmaterial) auftreten. Die Zahlen sind von Swissnoso risikobereinigt worden. Wir haben nur Spitäler mit ausreichenden Fallzahlen, die das korrekte Berechnen der Infektionsrate erlauben, eingeschlossen. Das bedeutet, dass wir nur Spitäler berücksichtigen, die mehr als drei erwartete oder beobachtete Infektionen bei einer bestimmten Operation aufweisen.
Die Rate der Wiederoperationen innert zwei Jahren bei Hüft- und Knieprothesen entstammen dem schweizerischen Implantatregister SIRIS. Es wurde von der Stiftung für Qualitätssicherung in der Implantationsmedizin aufgebaut. Die Daten werden vom ANQ risikoadjustiert. Zu Gunsten statistisch sicherer Aussagen, schliessen wir nur Spitäler und Kliniken mit einer ausreichend hohen Patientenzahl in unsere Spitalvergleiche ein. Das bedeutet, dass wir nur Spitäler und Kliniken aufführen, die mehr als sechs erwartete oder beobachtete Zwei-Jahres-Wiederoperationen haben. Das entspricht einem Minimum von etwa 240 Hüft- resp. von etwa 180 Knie-Implantationen pro Jahr.
Die Rate potentiell vermeidbarer Rehospitalisationen wird vom Nationalen Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) auf der Basis der Medizinischen Statistik des Bundesamtes für Statistik errechnet. Ausschlaggebend sind die Anzahl der PatientInnen, welche nach einem Spitalaustritt wegen derselben Krankheit innerhalb von 30 Tagen wieder in ein Spital eintreten müssen. Krankheitsbilder oder Konstellationen, bei welchen solche Wiedereintritte zu erwarten sind, werden vom ANQ ausgeschlossen. Zusätzlich nimmt der ANQ eine Risikoadjustierung vor. Damit unsere Vergleiche statistisch gesichert sind, schliessen wir nur Spitäler und Kliniken mit einer ausreichend hohen Patientenzahl ein. Konkret heisst das, dass wir nur Spitäler und Kliniken aufnehmen, die mehr als sechs erwartete oder beobachtete potentiell vermeidbarer Wiedereintritte haben. Das entspricht einem Minimum von jährlich etwa 130 PatientInnen.
Die Zahlen werden vom Bundesamt für Statistik und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) erhoben und werden von letzterem auch risikobereinigt. Wir haben nur Spitäler mit ausreichenden Fallzahlen, die das korrekte Berechnen einer aussagekräftigen Sterblichkeitsrate erlauben, eingeschlossen. Konkret bedeutet dies, dass wir nur Spitäler / Kliniken berücksichtigen, die bei einer Operation / einem Eingriff / einer Diagnose mehr als fünf erwartete oder beobachtete Todesfälle haben.
Diese Indikatoren zur Strukturqualität beruhen auf Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Bei den diagnose- respektive eingriffsspezifischen Fallzahlen haben wir die Spitäler mit 0 Fällen ausgefiltert.
Diese Kennzahl zur Strukturqualität wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erhoben. Akutspitäler, Rehakliniken, psychiatrische Kliniken und Geburtshäuser haben wir separat berechnet.
Die Daten werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erhoben. Im Datensatz kommen Nullwerte und nicht-plausible Extremwerte gegen oben vor, welche wir gelöscht haben. Belegarztstunden haben wir mit berücksichtigt (Umrechnung in Stellen mit 1880 Jahresstunden). Um die Vergleichbarkeit sicher zu stellen, haben wir die Personaldichte mit der Fallschwere (Case Mix Index brutto) risikoadjustiert.
Wir setzen in erster Linie auf individualisierte Bestenlisten. Für einen raschen Überblick stellen wir aber auch eine Gesamt-Bestenliste der deutschschweizer Spitäler der Akutsomatik zur Verfügung. Unsere Spital-Gesamt-Bestenliste Deutschschweiz beruht auf allen verfügbaren Kennzahlen zur Ergebnisqualität. Diesen geben wir den Vorrang, weil sie spezifischer sind und direkt messen, was beim Patienten ankommt (weniger Komplikationen, geringere Rate an Todesfällen, grössere Patienten-Zufriedenheit, weniger Rückfälle/Wiedereintritte). Die Kennzahlen zur Strukturqualität (Fallzahlen, Grösse des Spitals, Personaldichte usw.) haben wir hier nicht berücksichtigt, weil sie nur indirekte Schlüsse auf das Ergebnis zulassen.
Die Gesamt-Bestenliste Deutschschweiz entsteht aus der Kombination aller Ergebnisqualitäts-Kennzahlen, welche zu einem Spital verfügbar sind. Berücksichtigt werden nur akutsomatische Spitäler der Deutschschweiz, zu welchen mindestens vier verlässliche und gesamtschweizerisch vergleichbare Kennzahlen zur Ergebnisqualität vorliegen.
Weitere Informationen zu den einzelnen Zahlen finden Sie auch hier.