Zu Herzoperationen (alle Arten von Herz-Eingriffen) sind im aktuellen Zeitraum zu 10 Schweizer Spitälern aussagekräftige, risikoadjustierte Infektionsraten verfügbar. Die Verläufe von 2'840 PatientInnen wurden in diesen Spitälern beobachtet. Die durchschnittliche Spital-Infektionsrate bei Herzoperationen hat 3,3% betragen.
Die geringste Infektionsrate bei Herzoperationen hat das Stadtspital Triemli in Zürich erreicht (1,1% Spital-Infektionsfälle und damit signifikant besser als der Durchschnitt). Das Triemli zeigt hier eine konstant gute Leistung, war es doch schon im Vorjahr in dieser Hinsicht das zweitbeste Spital.
Das Hôpital du Valais in Sion hat bei Herzoperationen bezüglich Infektionsraten signifikant schlechter abgeschnitten (d.h. erhöhte Infektionsrate von 7,4%). Auch hier zeigt sich leider eine gewisse Konstanz, denn das Spital in Sion war bereits im Vorjahr signifikant schlechter.
Herzoperationen werden (als hochspezialisierte Eingriffe) nur in relativ wenigen Spitälern durchgeführt. Zu den häufigsten gehören Operationen der Herzkrankgefässe wie z.B. koronare Bypass Operationen und der Ersatz von Herzklappen. Insbesondere bei komplizierten Fällen kommen offene Operationen zur Anwendung. Dabei wird der Brustkasten eröffnet und das Herz während der Operation vorübergehend stillgelegt. Eine Herz-Lungen-Maschine hält für die Dauer der Operation den Kreislauf aufrecht. Zunehmend können Herz-Operationen auch minimal-invasiv durchgeführt werden. Diese Methode hat viele Vorteile, bedingt aber eine entsprechende Erfahrung des Chirurgen.
Praktisch alle Spitäler und Kliniken mit einem entsprechenden Leistungsauftrag, der nur restriktiv vergeben wird, haben viel Erfahrung mit der Operation.
Zum Indikator «Infektionsraten (Spitalinfektionen)»
Gemessen als Verhältnis zwischen erwarteter und beobachteter Anzahl von Infektionen nach bestimmten Operationen in einem Spital. Infektionen können vom Spital mit konsequenter Desinfektion, Antibiotikaprophylaxe und weiteren Massnahmen wirksam reduziert werden. Beachten Sie auch unsere Übersicht über die Infektionsraten in verschiedenen Kantonen.
Stärken:
Infektionen sind für PatientInnen riskant und mit zusätzlichem Leiden verbunden. Eine tiefe Infektionsrate gibt verlässliche Hinweise auf eine gute Spitalhygiene und qualitativ hochstehende Behandlungsabläufe. Die Infektionsraten werden vom Verein Swissnoso mit drei Zusatzmessungen risikobereinigt . Diese aufwendige Form der Risikobereinigung genügt hohen wissenschaftlichen Ansprüchen.
Grenzen:
Infektionsraten sind leider nicht für alle Eingriffe verfügbar. Ob die Ergebnisse auf ähnliche Eingriffe übertragen werden können, ist unsicher. Die Infektionsraten sind zudem erst aussagekräftig, wenn ein Spital eine ausreichende Fallzahl erreicht. Insbesondere bei Eingriffen mit niedrigem Infektrisiko sind die aus statistischen Gründen benötigten Fallzahlen sehr hoch und werden nur von grossen Zentrumsspitälern erreicht. Bei kleinen Spitälern kann meist nichts ausgesagt werden (wobei kleine Fallzahlen insbesondere bei komplexen Eingriffen an sich ungünstig sind).
Zu diesem Thema sind Ratings und Erfahrungen von Patienten vorhanden
Ratings / Erfahrungen von Patienten zu diesem Thema:
Wir überprüfen eingereichte Erfahrungsberichte von PatientInnen auf Übereinstimmung mit unseren Richtlinien. Die Kriterien sind Authentizität, Angemessenheit und Einhalten des Datenschutzes. Einschätzungen mit dem Label «verifiziertes Rating» sind von der Patientin / vom Patienten mit einer Mobilnummer bestätigt worden. Sie haben damit eine höhere Vertrauenswürdigkeit.
Wir verrechnen die online eingereichten Ratings von PatientInnen nicht mit anderen Qualitäts-Indikatoren. Die Patienten-Rückmeldungen beeinflussen somit weder die Scores noch die Rangplätze der Spitäler / Kliniken auf unseren Bestenlisten. Wir stellen die Rückmeldungen, welche nicht gegen unsere Richtlinien verstossen, so dar, wie sie bei uns eingegangen sind. Wir bitten Sie, selbst sorgfältig abzuwägen, inwiefern diese Ratings für Ihre Wahl eines Spitals von Bedeutung sind.
Herzoperation (Mitralklappenrekonstruktion) durch Hrn Prof Dr Dzemali. Sehr kompetent und freundlich. Auch das Pflegepersonal war sehr freundlich und kompetent. Insgesamt habe ich mich im Stadtspital Triemli sehr gut aufgehoben gefühlt.
zur Operation:
Die minimalinvasive Mitralklappenrekonstruktion verlief gut und nach Plan, die Klappe ist dicht. Nach einem Riss der Aorta erfolgte eine Notoperation und ich wurde vollständig wiederhergestellt. Inzwischen habe ich mich schnell gut erholt. (Chirurg: Dr. Omer Dzemali)
Spitalaufenthalt im Aug. 2018, Rating vom 19.10.2018
Sehr zufrieden! Gute Betreuung durch Aerzte und Pflegepersonal. Würde wieder hingehen.
zur Operation:
2014 Herzoperation Aneurisma (Anuloaortale Ektasie der Aota ascendens) mit Herzklappenersatz (Perimount Aortenklappenbioprothese): OP sehr gut vorbereitet und durchgeführt keine Probleme bis anhin und volle Leistungsfähigkeit! (Chirurg: Dr. Franz Leupi)
Spitalaufenthalt im März 2014, Rating vom 15.04.2017
Ungenügende Aufklärung. Nach HerzOP direkt von der ITS in absolut schlechtem Zustand zwangsentlassen um dann 2x wegen Notfall wieder eingeliefert zu werden. Absolute Zumutung für Patientin. Fallpauschale Abrechnung lässt grüssen.
zur Operation:
Stands nach Herzinfarkt bei 92 jähriger Patientin. Aufklärung mangelhaft,ob Eingriff wirklich nötig trotz Patientenverfügung. Patientin nach unzumutbarer Entlassung und 2maliger Wiedereinlieferung verstorben. Während des Sterbeprozesses nochmals ins Pflegeheim entlassen, absolut menschenunwürdig. (Chirurg: Dr. Nicht Bekannt)
Spitalaufenthalt im Juli 2022, Rating vom 07.06.2023